Grafenrheinfeld hilft Flüchtlingen aus der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine stellt viele Kommunen vor große Herausforderungen.

Grafenrheinfeld stellt Wohnungen zur Verfügung. Private Initiativen ergänzen die Hilfsangebote.

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat zu unermesslichem Leid für alle Menschen im Land oder auf der Flucht geführt. Auch die Grafenrheinfelder stehen jetzt bereit und zeigen Solidarität mit der großen Zahl an Flüchtlingen.

„Mathias Kupczyk, Dr. Ludwig Weth und Bernhard Schreiber haben sich auf meine Bitte hin sofort bereit erklärt, den „Helferkreis Asyl“ zu reaktivieren. Andrea Ullrich aus der Verwaltung hat sich dem Helferkreis ebenfalls angeschlossen“, zeigt sich Bürgermeister Christian Keller dankbar.

„Ich glaube, ich spreche für uns alle, wenn ich feststelle, dass uns die aktuelle Lage und auch das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainern sehr trifft. Ihr seid bereit, etwas Konkretes zu tun und mitzuhelfen, dieses unnötige Leid zu lindern.“ bedankt sich Keller bei den derzeit 19 aktiven Unterstützern des Helferkreises.

Was ist bisher passiert?

Wohnungen

Der Wohnbereich des gemeindlichen Gebäudes in der Schweinfurter Straße 12 wurde innerhalb einer Woche durch die Mitarbeiter vom Bauhof renoviert. Um die Möblierung und Endreinigung kümmert sich gerade der Arbeitskreis. Durch die vielen Möbel-Spenden aus der Bevölkerung werden gerade vier Zimmer für Frauen mit jeweils bis zu zwei Kindern hergerichtet. Ein gemeinsamer Sozialraum mit Fernseher und Küche steht ebenfalls zur Verfügung. Der Hof bietet den Familien die Möglichkeit, sich gerade jetzt im Sommer draußen aufzuhalten.

 Mathias Pfister und Peter Schreiner bei den Malerarbeiten

Zwischenzeitlich wurde das Gebäude auch mit einem WLAN-Netz ausgestattet, um den Frauen einen regelmäßigen Kontakt zu ihren Ehemännern in der Ukraine zu ermöglichen.

Sicherlich kann die Gemeinde nur einer begrenzten Anzahl an Flüchtlingen mit dem Notwendigsten, nämlich einem Dach über dem Kopf, helfen. Durch die Unterstützung des Helferkreises wird es möglich, eine Gruppe Frauen, die sich bereits kennen, mit ihren Kindern unterzubringen. Alle Beteiligten bemühen sich, ihnen ein Umfeld zu schaffen, das so gut wie eben möglich eine Heimat auf Zeit bieten kann.

„Es ist beruhigend, wenn man als Verantwortlicher auf Gemeindeseite weiß, dass dieses wichtige Thema in so guten Händen ist.“ zeigt sich Bürgermeister Christian Keller beeindruckt von schnellen Umsetzung.

Sammlung von Sanitätsmaterial

Auch eine private Initiative war ein voller Erfolg. Mathias Kupczyk hat zusammen mit anderen Helferinnen und Helfern eine Sammlung von Verbandsmaterial durchgeführt. Mehrere Paletten Verbandsmaterial, aber auch Infusionen, Gehhilfen und andere medizinische Hilfsgüter konnten an Bruno Pfister aus Kolitzheim übergeben werden. Dieser organisiert Transporte nach Polen und von dort aus direkt an Krankenhäuser, Kinderkrankenstationen und andere medizinische Einrichtungen in den betroffenen Gebieten der Ukraine. „In drei Tagen ist das Material da, wo es gebraucht wird!“, erklärte Bruno Pfister bei der Übergabe.

Übergabe einiger Paletten

Es gibt noch viel zu tun. Der Anfang ist aber gemacht. Jetzt gilt es, die Frauen und Kinder dort abzuholen, wo sie gerade sind, nach Grafenrheinfeld zu bringen und sie herzlich willkommen zu heißen. Grafenrheinfeld mit seinen Spielplätzen, Einrichtungen und aufgeschlossenen Bürgerinnen und Bürgern kann, gerade für die Kinder aber auch für die Frauen, ein guter Ort in dieser schweren Zeit sein.

Ein sehr gutes Beispiel, was gelingen kann, wenn alle zusammenhelfen. Die Gemeinde stellt die Wohnung zur Verfügung, der Bauhof übernimmt die Renovierung, tüchtige und engagierte Bürgerinnen und Bürger richten sie ein und begleiten die neuen Gäste.

Wenn jeder an seiner Stelle das tut, was er kann, kann diese Krise vielleicht irgendwie bewältigt werden.

 

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